Der Schweigegang am 9. November
Jedes Jahr am 9.11. findet gemeinsam mit der Pax-Christi-Gruppe in Brühl unser Schweigegang statt. Er beginnt mit einer Ansprache des Bürgermeisters
vor dem Rathaus, zieht schweigend über den Markt und die Kölnstraße vorbei am jüdischen Friedhof und von dort weiter über die Kaiser- und Friedrichstraße
bis zur Synagogengedenkstätte.
An der Gedenkstätte neben der ehemaligen Synagoge werden die Täfelchen mit Namen und Foto der vom NS-Regime verfolgten und deportierten jüdischen
Brühler Bürger an einen Zaun gehängt und die Grablichter zum Gedenken an sie aufgestellt.
1988 trafen sich über 1000 Teilnehmer zum ersten Schweigegang in der heutigen Form. 1991 gab es dann wieder einen Schweigegang, bei dem zum ersten
Mal Grablichter für die ermordeten jüdischen Bürger mitgeführt wurden. Seitdem findet der Schweigegang jedes Jahr statt, mit einer Unterbrechung (1995).
Erfreulicherweise stieg die Zahl der Teilnehmer in den letzten Jahren wieder deutlich an, und die BIfV freut sich vor allem über das Engagement von Schülern
und jungen Erwachsenen!
Fortsetzung folgt!
Auch im Jahr des Covid-19-Virus 2020 wird es einen Schweigegang geben.
Start ist am Montag, dem 9.11. um 19:00 h auf dem Leamington-Spa-Platz.
Bitte die Maskenpflicht und Mindestabstände beachten!
Schweigegang in Brühl 2021
Am Abend des 9.11.2021 fand wieder der alljährliche Schweigegang in Brühl statt. In diesem Jahr nahmen über 420 Personen daran teil. Die Organisatoren (Brühler Initiative für Völkerverständigung und Pax-Christi-Gruppe) freuten sich besonders, dass viele junge Leute gekommen waren.
Der Schweigegang wurde mit einer Kundgebung vor dem Rathaus eröffnet. Pfadfinder vom Stamm Sperber trugen jiddische Lieder vor. Danach sprachen der Bürgermeister Dieter Freytag und zum ersten Mal eine Vertreterin der jungen Generation, Saskia Schmitz von der Gesamtschule Brühl. Saskia Schmitz sagte: „Wir müssen jetzt den Rassismus in der Gesellschaft bekämpfen. Wenn wir jetzt nicht handeln, wird es in Zukunft viel schwerer für alle, sich gegen Rassismus und Antisemitismus zu wehren.“ Der Bürgermeister wies ebenfalls in seiner Rede auf den alltäglichen Rassismus und seine vielfältigen Erscheinungsformen hin.
Anschließend ging ein langer Zug der Teilnehmer schweigend über den Markt und die Kölnstraße zum jüdischen Friedhof und von dort über die Friedrichstraße zur Gedenkstätte für die ehemalige Synagoge. Dort endete der Schweigegang mit einer Mahnwache der Pax-Christi-Gruppe, die von Matthias Petzold auf der Klarinette begleitet wurde.